Wie im ersten Blogbeitrag der Reihe schon erwähnt, sind die Twitter-Gesamttreffer im Report um 122,6% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen, bei Facebook beträgt der Anstieg immerhin 63,4%. Diese Zunahme an Twitter- und Facebooktreffern geht “auf Kosten” von Erwähnungen auf Blogs, klassischen Newsseiten und Foren, die einen Rückgang zwischen 5,6 und 13,4% verzeichnen.
Im Folgenden wollen wir einen Blick auf das Twitter- und Facebook-Engagement werfen, das auf den Unternehmenskanälen stattfand, um Unternehmen und Agenturen einen Benchmark zur Verfügung zu stellen. Wie werden die B2B Twitter- und Facebook-Kanäle genutzt und welches Engagement lässt sich damit erzielen?
Zu den 75 Twitter-Kanälen der Reportunternehmen wurden 47.000 Tweets der Accounts und der Follower gemessen. Als Unternehmens-Account wurden nur Kanäle ausgewählt, die deutsch oder zum Teil deutschsprachig waren. Englischsprachige Accounts, die vor allem bei den börsennotierten Unternehmen häufig zu finden sind, wurden nicht einbezogen. Grundlage der Daten ist die Kanalbeobachtung von Mai bis Oktober 2014.
Der durchschnittliche B2B-Account hat 884 Follower und wächst pro Monat um 19 Follower, also um 2,2%. Dieser Account ist im Monat 28 mal aktiv, das heißt, er verschickt 24 eigene Tweets im Monat, retweetet dreimal und atnwortete einmal. Dabei erzielen die eigenen Tweets gut 24.700 Impressions.
Die durchschnittlichen 884 Follower der Accounts treten selbst 24,5 mal mit dem Unternehmen in Kontakt. Darunter sind sechs Retweets, zwei Replys und immerhin 16 @-Mentions. Mit ihrem Engagement erzielen die Follower ihrerseits eine Reichweite von 24.080 Impressions.
Nehmen wir zum Vergleich die Kennzahlen der 10 followerstärksten Twitter-Accounts, von DATEV, BASF, SAP, Kuka Robotics, Festool, Festo und ABB, zeigt sich folgendes Bild (hierbei ist anzumerken, dass viele Unternehmen mehrere Twitter-Accounts haben, wir in diese Top 10 aber nur den stärksten Account pro Unternehmen aufgenommen haben): Diese Accounts haben durchschnittlich 2.811 Follower, und wachsen im Monat um 52 Follower, also 1,8%. Dabei verschicken sie monatlich 45 Tweets, retweeten siebenmal und antworten einmal. Damit erzielen sie 93.684 Impressions.
Die 2.811 Follower werden selbst 58 mal im Monat aktiv (13 Retweets, fünf Replies und 40 @-Mentions) und erreichen damit 82.000 Impressions.
Eine Ausnahme und daher in die Benchmark nicht mit eingerechnet stellt Fraport dar.
Mit 33.307 Tweets (70% Gesamtanteil und 22.270 Followern) ist der Twitterkanal von Fraport (@Airport_FRA) der Account mit der größten Aktivität. Auf 13.800 eigene Tweets kommen 19.400 Tweets der Follower. Fraport ist auch der Account mit dem höchsten Owner-Engagement. 6.300 Tweets (46%) von Fraport sind Replys auf Tweets der Follower.
Dass es sich hierbei nicht – wie man vermuten könnte – ausschließlich um Beschwerden bezüglich des Pilotenstreiks handelt, zeigt der Screenshot vom “erfolgreichsten” Tweet der Messung. Tokio Hotel waren zu Besuch. Der Post von Fraport wurde 239 geretweetet und 226 mal favorisiert.
Im Kontext eines B2B-Reports muss hier natürlich die Einschränkung gemacht werden, dass Fraport – wie der Post belegt – keine reine B2B-Zielgruppe anspricht und sich auch an B2C-Kunden richtet. Wobei die Frage erlaubt sein darf, wie informationsorieniert und nüchtern ein B2B Twitter-Account geführt werden muss.
Dies führt uns zum zweiten Einblick in die Twitternutzung. Wer twittert eigentlich über B2B Unternehmen, wie viele, wie häufig?
[…] werden. Hierbei scheint auf den ersten Blick die Arbeit mit den Facebookseiten nachhaltiger (siehe 3. Beitrag in der Blogpostreihe), als mit den Kanälen auf Twitter. Zudem wird die Entwicklung von einigen sehr aktiven Unternehmen […]